- Brook
- Brook[brʊk], Peter Stephen Paul, britischer Regisseur und Theaterleiter, * London 21. 3. 1925; lebt in Paris. Brook gilt als einer der führenden Vertreter des europäischen Theaters; er knüpft an zahlreiche Stile sowie Ausdrucksmittel des Welttheaters an, verzichtet auf Bühnenbilddekoration (Inszenierung im »leeren Raum«), im Zentrum der Aufführung steht der Schauspieler. 1961 Eintritt in die Royal Shakespeare Company (RSC), zahlreiche Auslandsgastspiele beziehungsweise Welttourneen; hatte Welterfolg mit seinen unkonventionellen Shakespeare-Inszenierungen (so besonders »Lear«, London 1962; »Ein Sommernachtstraum«, Stratford 1970; »Der Sturm« Zürich, 1990), ebenso mit der Inszenierung von Peter Weiss' »Marat« (1965). Er führte seine Theaterexperimente seit 1970 u. a. in Paris (»Centre International de Recherche Théâtrale«, ab 1974 »Centre International des Créations Théâtrales«; Aufführungen im Theater »Bouffes du Nord«) sowie auf Afrikareisen weiter. 1975 inszenierte er in Paris »Les Iks« (nach einem Buch des Ethnologen C. M. Turnbull, bearbeitet von C. Higgins und J.-C. Carrière) über den Untergang eines afrikanischen Stammes, 1981 (in straffender, an P. Merimées Novelle orientierter Bearbeitung) G. Bizets »Carmen« im Sinne eines »armen Theaters« (Fernsehfilm 1983), 1985 eine eigene Bearbeitung des »Mahabharata« (Fernsehfilm 1989); 1992 inszenierte er nach C. Debussy und M. Maeterlinck das Musiktheaterstück »Impressions de Pelléas«, 1993 »L'Homme qui« (englisch unter dem Titel »The man who«) nach Oliver Sacks.Weitere Werke: Schriften: The empty space (1968; deutsch Der leere Raum); The open door. Thoughts on acting and theatre (1993; deutsch Das offene Geheimnis. Gedanken über Schauspielerei und Theater).Autobiografie: Zeitfäden: Erinnerungen (1998).Shakespeare inszenieren. Gespräche mit P. B. (1978);J. Helperin: P. B., Theater-Safari (a. d. Engl., 1979).
Universal-Lexikon. 2012.